Zügige Anreise durch Tunesien, Grenzübertritt nach Libyen, weiter über Straßen nach Sabha, wo wir unsere Teilnehmer der Flugvariante treffen.
Nun geht es offroad nach Tmissa, der letzten Tankmöglichkeit für die nächsten 1000 km. Der Weg zum Namus, dem Mückenkrater, beginnt mit einer atemberaubenden, unwirklich anmutenden, ca. 20 km langen Weichsandebene. Der Rundumblick, der sich unserem Auge darbietet, ist einzigartig: man versteht, dass die Menschen früher dachten, die Erde sei eine Scheibe, denn vorne am Horizont geht es ins „Nichts“. Über schnelle Pisten und Wadis folgen wir flott unserer Route weiter.
Wir passieren Felder mit versteinerten Bäumen und rosaroten Steinen, und schon sind wir im schwarzen Lavasand. Noch ein kleiner Anstieg, und uns verschlägt es die Sprache! Wir sind am fast kreisrunden Kraterrand des Namus, dem Krater der Mücken. Einzigartig ist dieser Anblick, fünf verschieden farbige Seen mit Bäumen, Schilf und, und, und . . .
Während des obligaten Ruhetages gehen wir zu Fuß in den Krater und erwandern den Kegel, es gibt genug zu erkunden und zu fotografieren. Nachdem uns die Wüste endgültig in ihren Bann gezogen hat, beginnen wir auch das Gefühl der großen Reisenden und Abenteurer, die vor uns die endlosen Weiter der Wüste durchquerten, zu spüren. In der Oase vor Tazerbo begegnen uns auch wieder Menschen: es sind Falkenjäger die oft wochenlang in der Einsamkeit der Wüste zubringen. Zur Zeit der Tubu-Herrschaft befand sich in der Nähe die Stammesburg der „Felsenmenschen“: sie gelten als direkte Nachfahren der Steinzeitmenschen, die uns die berühmten Felszeichnungen hinterlassen haben.
Über die Oase Rabianah, eingebettet in das sattes Grün der Palmen mit kleinen Seen fahren wir zu den Oasen von Al Kufra, die in einer Mulde liegen. Im zweiten Weltkrieg war hier auch ein Kriegsschauplatz. Heute befinden sich hier riesige Bewässerungssysteme. Von Al Kufra aus geht es in Richtung des Berges Jebel al-Awaynat, der im Dreiländereck von Libyen, Ägypten und Sudan liegt. Auf dem Weg dorthin begegnet uns „hektisches“ Wüstenleben: LKWs teils mit Waren, teils mit Menschen voll beladen fahren zu den wichtigen Handelsplätzen der Al Kufra Oasen.
Der nächtliche Sternenhimmel und die Stille im Camp am Bergmassiv Awaynat direkt an der ägyptischen Grenze sind unvergesslich. Den Ruhetag verbringen wir in der zerklüfteten Landschaft und erobern uns die durch Wind und Sand geformten Felsgebilde, einer Mondlandschaft ähnlich. Wir fühlen uns in eine Kulisse der Traumfabrik Hollywood versetzt. Pilzfelsen und Steinbögen entrücken uns immer mehr ins Unwirkliche, eine Landschaft in der man sehr gut „in sich“ gehen kann.
Zurück in Kufra verabschieden wir uns von den Teilnehmern der Flugvariante, die nach Norden fliegen und vor dem endgültigen Abflug in die Heimat noch Tripoli besichtigen. Wir fahren weiter durch das große Sandmeer nach Norden weiter über Zilla und besuchen Leptis Magna. Vorbei an Tripoli in Richtung Grenze werden wir uns in Tunesien sehr über die Annehmlichkeiten eines guten Hotels freuen.
Der Ruhetag in Sousse bietet die Möglichkeit, den Zauber der morgenländischen Souks (Märkte) zu genießen. Neben traditionellem Handwerk gibt es auch die Gelegenheit zum landestypischen feudalen Fischessen. Am Freitag geht es auf die Fähre nach Genua, wo wir bereits Fotos aus „Allahs Garten“ austauschen.
km in Afrika: ca. 5300 km An/Rückreise, off road ca. 2250 km.